Werter Thomas,
ich stehe immer gerne für eine Diskussion zur Verfügung – gerade, wenn die Ansichten anscheinden doch etwas auseinander klaffen.
Auf Deinen Kommentar hin möchte ich einfach mal hinten anfangen:
Wenn ich Dich richtig verstehe – weil das ist in manchen Deiner Äußerungen schwierig, Deine Zielsetzung Deiner Aussagen heraus zu lesen – vermisst Du die Sachargumentation und die Darstellung der „besseren Lösung“.
Ich glaube, dazu wird in den gesamten Beträgen in diesem Diskussionsformu sehr viel geäußert. Man muss dies nur auch sehen wollen. Denn – so sehe ich das – wird dargestellt, was auch und besonders der DGB aber auch unsere gesamte Gewerkschaftsstruktur verliert und auf’s Spiel setzt, wenn man die beiden Häuser schließt und Bildung an anderen Orten abhält. Auch dazu kann man wieder geteilter Meingung sein. Ich bin mir aber sicher, dass genau das die Gefahr ist.
Zumal – ich darf mal kurz auf das eigene Leitbild (Selbstdarstellung) des DGB-Bildungswerkes Bund im Internet hinweisen – wo zu lesen ist, dass „Bildung Orte braucht“ und dass „die Lernumwelt der gewerkschaftlichen Tagungszentren die beste Grundlage bietet, unser Verständnis von Lernen umzusetzen“. Soweit das Zitat aus dem Selbstbild.
In Deinem Ansinnen, alle Unterzeichner um eine Patenschaft für einen neuen BR = Teilnehmer an Seminare zu bitten, kann ich Dich sogar unterstützen. Finde ich an sich einen guten Vorschlag. Ich erlebe aber auch, dass BR-Mitglieder, die einmal in Sasel oder Starnberg waren (und das gilt gewiss auch in Hattingen), andere ihrer BR-Mitglieder bereits motivieren können, ebenfalls zum DGB zu kommen. Das kann ich sagen, weil ich inzwischen schon wo viele von den unterschiedlichsten Firmen „wieder“ getroffen habe. Es waren dann vielleicht zwar andere Personen, aber das BR-Gremium hat die Notwendigkeit zum Besuch des DGB-Seminars erkannt und umgesetzt. Für einen „normalen“ BR ist es ja schwierig, außerhalb seines Betriebes eine Patenschaft für einen anderen Betrieb zu übernehmen.
Aber – warum nicht auch im Privaten Umfeld die Menschen ansprechen, sofern wir wissen, dass es sich dabei auch um BR handelt.
Du sprichst davon, dass die Tagungshäuser wohl nicht gen 80/90 % ausgelastet sind. Zumindest erweckt Dein Einwand diesen Eindruck. Ist es dann nur eine „Eintagsfliege“, wie gut besucht und voll zumindest Sasel dieses Jahr ist? Ist das nur der BR-Wahl dieses Jahr geschuldet? Das glaube ich nicht. Weil wir reden ja nicht nur von der Auslastung mit Grundlagenseminaren wie das AR-1, oder?
Du willst Vorschläge für einen „besseren Weg“? Für erstaunlich viele Menschen scheint der „bessere Weg“ der Erhalt der Bildungsstätten zu sein. Zumal, wenn – auch nach offiziellem Statement auf der Internetseite des BW – gesagt wird, dass die Unterhaltungs- bzw. Instandsetzungskosten zu hoch wären nach Abschluss eines neuen Pachtvertrages, als dass sich dies das BW leisten könnte. Bisher habe ich noch von keiner offiziellen Seite ein Statement dazu gehört, warum es z.B. als anscheinend selbstverständlich hingenommen wird, dass der DGB für die Instandhaltung der Häuser aufkommen soll. Pachten wir nur das Grundstück und das, was wir dann mit dem Grundstück machen, bleibt uns dann überlassen? Oder pachten wir nicht auch die Gebäude mit? Irgendwie habe ich immer gedacht, dass der Vermieter/ Verpächter für die Instandsetzung der verpachteten Gegenstände aufkommen muss. Dafür bekommt er ja auch die Pacht oder Miete. Ich arbeite in einer Firma, die ihre Gebäude vor einiger Zeit verkauft und dann zurückgemietet hat. Nun geht es nach einer Betriebsänderung, die wir DANK Sasel auch als BR gut über die Bühne gebracht haben, um Umbaumaßnahmen. Da verhandelt der Geschäftsführer auch darum, was gefälligst der Vermieter an Kosten für unsere weitere Anmietung trägt (neue Heizung, Instandsetzung Decken etc.).
Aber vielleicht empfindest Du meine Vorschläge und Anregungen nun auch wieder als „Besserwisserisch“, weil sie eben nicht der Argumentation des Vorstandes folgen. Oder warum – wenn ich Dich dies fragen darf – sind Deiner Meinung nach meine Formulierungen mit verschiedenen Unterstellungen und Aussagen gespickt, die mich als solches zeichnen können.
Da wäre ich Dir doch sehr dankbar, wenn Du das mal konkretisieren könntest, was in meinen Formulierungen „Unterstellungen“ sind und was dabei dann „Besserwisserisch“ ist.
Ich glaube schon, dass ich nur über das schreibe, von dem ich mir sicher bin, dass ich darüber Bescheid weiß. Gerne lasse ich mich davon überzeugen, dass mein Wissen nicht ausgereicht hat und es noch weiteres Wissen gibt. Denn ich bin gewiss nicht so vermessen zu glauben, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.
Ich werde mich auch nicht auf die Ebene begeben und Deine Art der Äußerung „bewerten“. Mir geht es – auch wenn Du unterstellst, dass dies nicht der Fall ist – rein um die auf der Sachebene vermittelten Fakten.
Und zu guter Letzt: Es tut mir leid, wenn Dich meine Äußerung zu Deiner „Herkunft“ bestürzt hat. Aber warum eigentlich? Es ging mir lediglich darum zu zeigen, dass ich niemanden mit seiner Meinung in eine Schublade stecke, nur weil ich weiß, wo jemand arbeitet oder wo jemand herkommt. Deshalb auch das „egal“.
Aber anscheinend ist es Dir ja auch nicht so wichtig dies hier mitzuteilen, weil zu den gestellten Fragen des Förderkreises hast Du Dich bisher ja nicht geäußert.


Hallo Bettina,
heute hatte ich Zeit, Deine ausführliche Einlassung zu betrachten. Ich bin Dir shr dankbar für Deine Rückmeldung – und kann mich gut in Deine Argumentation versetzen. Hinsichtlich der Bildungsarbeit haben wir keine Differenzen – denke ich. Allerdings Deine Infos zu Pachtvertrag etc. gehen mit den Realitäten nicht konform: Würde das DGB Bildungswerk eine Pachtvertrag neu abschließen, bedeutet dies: 10 Jahre Bindung, Investitionen ausschließlich vom Bildungswerk, keine Möglichkeit des Ausstiegs vor Ablauf der 10 Jahre… wer kann das heute unterschreiben, zumal bereits heute das Bildungszentrum Defizit fährt…
Gerne diskutiere ich mit Dir weiter … auch vor Öffentlichekit… Icvh erlebe, dass Du Fakten gegenüber aufgeschlossen bist. Dennoch verkenne auch ich nicht die „politische“ Aktion.
Grüsse zum Abend.
Thomas
Da ich annehme, dass der Beitrag wieder nicht veröffentlicht wird, werde ich ihn auch im Blog des BW einstellen … und – falls ich Deine Mail-Adresse habe – dies auch direkt kommunizieren.