Hier könnte eine aktuelle Strategiedebatte über „gewerkschaftspolitische“ Bildungsarbeit geführt werden. Dort liegt vielleicht auch die Zukunft der Gewerkschaften.

Auch wenn es verschlafen wurde, dass „Dienstleistungsangebot“ der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit zu erweiten, damit „neue“ Zielgruppen angesprochen werden. Das Seminarangebot der Einzelgewerkschaften und des DGB ist zwar vielfältig.

Gleichzeitig fehlt es an Kreativität die Arbeitnehmerinnen an gewerkschaftlichen Entscheidungen nicht durch Pseudo-Beteiligung mithinzubeziehen. Auch ein Kostenfaktor?

Der Mitgliedsbeitrag hat mikroökonomisch Priorität.

Nur wer entscheidet letztendlich über die Beiträge der Mitglieder und wie sie verwendet werden? Über die Schließung von Bildungsstätten? Und über den Verkauf der Gemeinnützigkeit in der Vergangenheit?

Dezimiert durch den Mitgliederrückgang haben diese Entscheidungsträger stillschweigend ein Bündnis mit dem Management der Wirtschaft eingegangnen. Eine besondere Art der Befriedungskultur zum eigenen Vorteil. Gewerkschaftliche Demokratie ist anders erreichbar.

Michael Schmalenberg
ehemaliger freiberuflicher Mitarbeiter